Der Honig fließt aus der Schleuder ins Doppelsieb
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Erntetag im Bienenkollektiv

Es ist geschafft: Nach einem laaaangen Tag mit 16 Arbeitsstunden ist die Frühtracht geerntet!

Jedesmal wieder frag ich mich, warum ich mir diese Plackerei antue. Aber wenn ich das Ergebnis sehe (etwa 138 kg super leckerer Honig), dann fällt es mir ganz schnell wieder ein. Und schon ein paar Wochen später sind die Anstrengung und der Stress wieder vergessen und ich fiebere wieder der nächsten Ernte entgegen.

Aber der Reihe nach: Eigentlich beginnt die Arbeit immer schon am Vortag. Knapp 24 Stunden vor der Ernte setz ich Bienenfluchten – eine Art Schleuse – unter die Honigräume der Bienenkollektive. So sind schon fast keine Bienen mehr in den Honigräumen wenn ich sie am nächsten Tag abhole.

Beute mit eingesetzter Bienenflucht – so richtig super finden die Bienen den verengten Raum wohl nicht

Außerdem wird am Vortag der eigentlichen Ernte auch der Schleuderraum vorbereitet. Das heißt die Küche wird ziemlich komplett ausgeräumt, geschrubbt und gewischt, die Gerätschaften (Schleuder, Endeckelungsgeschirr, Siebe, Eimer, Hobbocks etc.) kontrolliert, bereit gestellt, ggf. auch noch mal gereinigt und die GHP-konforme Kleidung bereitgelegt (GHP steht für „Gute Hygienepraxis). Außerdem hab ich diesmal den Schleuderraum auch großflächig mit Plane ausgelegt, um die Reinigung nach der Ernte etwas zu vereinfachen 😉

Der vorbereitete Schleuderraum

Am Erntetag selbst geht es dann früh los (diesmal war ich kurz vor 7 Uhr am ersten Standort). An den einzelnen Standorten werden die letzten Bienen aus den Honigräumen gefegt, die Honigräume (jeweils etwa 20 Kilogramm) zum Wagen geschleppt und dann gehts weiter zum nächsten Standort. Zu Hause werden die Honigräume (diesmal 9 Stück von 3 Standorten) dann in den Schleuderraum im zweiten Stock getragen. Nach einer gründlichen Dusche wird die GHP-konforme Kleidung angelegt und dann fängt die eigentliche Arbeit an: Die Waben werden einzeln entdeckelt und dann per Hand geschleudert, der Honig nacheinander durch Doppelsieb und Spitzsieb von Wachsresten gereinigt und in Hobbocks abgefüllt.

Der Honig fließt durchs Spitzsieb in den Hobbock

Wenn das geschafft ist, werden die leergeschleuderten Honigräume wieder zu den Standorten gefahren und den Bienenkollektiven zurückgegeben. Wieder zu Hause müssen dann sämtliche Gerätschaften, der Schleuderraum und zuletzt auch der Imker gründlich gereinigt gereinigt werden.

Und wenn dann die Küche wieder eingeräumt ist, ist die Arbeit endlich geschafft und der Imker restlos erledigt.

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