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Drohnenschlacht
Für uns steuert der Sommer gerade auf seinen Höhepunkt zu, aber aus Sicht des Bienenkollektivs ist er praktisch schon vorbei. Nach dem Ende der Lindenblüte ist die Zeit der großen Massentrachten in unserer Region vorbei. Die Bienen merken, dass sie keine nennenswerten Nektarmengen mehr eintragen und fangen an, sich auf den Winter vorzubereiten. Das deutlichste Zeichen dafür ist die Drohnenschlacht. Es lohnt sich jetzt für die Bienen nicht mehr, neue Kollektive zu gründen. Diese hätten ohne großen Trachten keine Chancen mehr, genügend Vorräte für den Winter zu sammeln. Deshalb ziehen sie jetzt auch keine neuen Königinnen mehr heran. Und damit werden die Drohnen, deren einzige Lebensaufgabe in der Befruchtung von…
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Die Frühtracht ist im Glas
Nun ist es geschafft: Nach einem produktiven Wochenende ist die neue Frühtracht abgefüllt und zum großen Teil auch etikettiert (ein paar Etiketten musste ich noch nachbestellen). Wie im letzten Jahr habe ich die 500 Gramm Gläser des Deutschen Imkerbundes verwendet – einfach schon, um zu zeigen, dass der Honig des Bienenkollektivs auch die strengeren Qualitätskriterien des D.I.B. erfüllt und nicht „nur“ die der deutschen Honigverordnung. Die 250 Gramm Gläser kommen nach wie vor mit eigenem Logo. Erstmals sind alle Gläser nun mit einem Rückenetikett versehen, dass den jeweiligen Stadtteil angibt, von dem aus die Bienen zu ihren Sammelflügen für den Honig gestartet sind. Da der Deutsche Imkerbund nicht nur sehr…
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Erntetag im Bienenkollektiv
Es ist geschafft: Nach einem laaaangen Tag mit 16 Arbeitsstunden ist die Frühtracht geerntet! Jedesmal wieder frag ich mich, warum ich mir diese Plackerei antue. Aber wenn ich das Ergebnis sehe (etwa 138 kg super leckerer Honig), dann fällt es mir ganz schnell wieder ein. Und schon ein paar Wochen später sind die Anstrengung und der Stress wieder vergessen und ich fiebere wieder der nächsten Ernte entgegen. Aber der Reihe nach: Eigentlich beginnt die Arbeit immer schon am Vortag. Knapp 24 Stunden vor der Ernte setz ich Bienenfluchten – eine Art Schleuse – unter die Honigräume der Bienenkollektive. So sind schon fast keine Bienen mehr in den Honigräumen wenn ich…
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Ein holpriger Start ins Bienenjahr
Einige Wochen sind vergangen und in denen ist einiges geschehen. Zuerst ist das Bienenjahr Ende März/Anfang April sehr früh sehr warm so richtig durchgestartet. Aber dann kam in der zweiten Aprilhälfte doch nochmal ein heftiger Kälteeinbruch. Das war nicht ganz ohne und hätte für das Bienenkollektiv schnell ein richtiges Problem werden können. Mit der frühen Wärme, haben die Bienenvölker auch schon früh die Brut hochgefahren und waren schnell kräftig gewachsen. Als es dann aber wieder kalt wurde, waren für die Bienen keine Sammelflüge mehr möglich und sie waren auf die Vorräte im Stock angewiesen. Weil schon so viele Mäuler zu stopfen waren und außerdem die Temperatur in den Beuten für…
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Ein frühes Jahr
Im letzten Jahr hatte das Bienenkollektiv um diese Zeit noch keine Honigräume. Und als ich vor etwa 11 Tagen die ersten Honigräume aufgesetzt habe, hab ich mich schon gefragt, ob es dafür nicht doch noch etwas zu früh ist. Aber die heutige Durchsicht hat mir gezeigt: Es war die richtige Zeit. Dieses Jahr legt einfach einen Frühstart hin. Okay, eines der Völker hat den Honigraum noch nicht angenommen. Und zwei andere sind noch etwas zaghaft beim Ausbau, aber immerhin fangen sie langsam damit an. Und in den vier übrigen Völkern sind die Honigräume voll besetzt, teilweise schon voll ausgebaut. In einem Volk ist es fast schon Zeit für einen zweiten…
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Endlich Zeit für die Frühjahrsdurchsicht
Die erste Durchsicht der Völker ist immer etwas ganz besonderes. Sie beantwortet die bohrenden Fragen: Wie geht es dem Bienenkollektiv (bzw. den Bienenkollektiven)? Hat es (bzw. haben sie) den Winter gut überstanden? Gibt es Winterverluste und wenn ja, wie groß sind sie? Schon seit Wochen beobachte ich das Wetter und die Entwicklung der Pflanzenwelt, um den richtigen Zeitpunkt für die Durchsicht abzupassen. Sie sollte erfolgen sobald es warm genug ist und rechtzeitig vor dem Beginn der Obstblüte. Immer mal wieder hab ich bei den Beuten vorbeigeschaut, um zumindest von außen schon mal zu gucken, ob die Fluglöcher frei sind und ob es Flugbetrieb gibt. Jetzt war es endlich soweit, dass…
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Honigräume vorbereiten
Alle Jahre wieder…Es ist Anfang Februar und der Frühling kündigt sich ganz allmählich mit ersten Vorzeichen an: Die Schneeglöckchen sind schon lange da, die ersten Krokusse lassen ihre Blüten sehen und die Temperaturen klettern an einigen Tagen schon wieder zaghaft in den zweistelligen Bereich über dem Gefrierpunkt. Höchste Zeit also, die Honigräume für das kommende Bienenjahr endlich vorzubereiten. Ich hoffe natürlich, dass alle meine Bienenkollektive den Winter überstehen. Dann würde ich wieder mit ein paar mehr ins Jahr starten, als ich im letzten Jahr hatte. Und deshalb müssen spätestens, wenn der Frühling richtig startet, auch einige Honigräume mehr als im vergangenen Jahr bereit stehen. Und so habe ich dieses Wochenende…
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Das Bienenkollektiv auf dem Wochenmarkt
Im letzten halben Jahr gab es den Honig des Bienenkollektivs jeden zweiten Freitag auf dem Wochenmarkt in der Wik. Der Markt ist zwar sehr klein (den Stand des Bienenkollektivs eingeschlossen besteht er nur aus drei Ständen), aber vielleicht macht gerades das den besonderen Charme aus: Man sieht buchstäblich alle Menschen, die den Markt besuchen. Mit vielen von ihnen kommt man ins Gespräch. Und einige lernt man auch durchaus ein Stück persönlich kennen. Und natürlich gibt es für mich als Imker da dann auch eine Menge Gelegenheiten von seinen Bienen zu erzählen und Fragen zu Honig im allgemeinen und den des Bienenkollektivs im besonderen zu beantworten. Mit am schönsten sind natürlich…
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Kieler Imkertage
Zur Feier seines 150jährigen Jubiläums hat der Kieler Imkerverein vom 5. bis zum 8. Oktober die „Kieler Imkertage“ im Anscharpark in der Wik veranstaltet. Das Programm umfasste neben den obligatorischen Feiern und Festreden auch eine schöne Ausstellung, interessante Vorträge, Kinderaktionen und einen Honigmarkt. Leider konnte ich selbst nur an zwei der vier Tage vor Ort sein. Aber das hat mir eine Menge Spaß gemacht. Ich habe einiges gelernt und viele tolle Gespräche mit Imkerkolleg*innen, honigbegeisterten und an Imkerei und Bienen interessierten Kieler*innen geführt. Hier ein paar Eindrücke:
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Nach der Ernte: Varroabehandlung
Nach dem Schleudern der Sommertracht stand auch in diesem Jahr die Varroabehandlung mit 60 %iger Ameisensäure an. Dazu benutze ich den Verdampfer „Nassenheider professional“. Dabei werden 200 ml Ameisensäure in eine Flasche gefüllt, auf die dann eine Halterung mit einem Vliesdocht aufgeschraubt wird. Das Ganze wird dann in einer Wanne auf die Waben des Bienenkollektivs gestellt. Wenn Wetter und Dochtgröße stimmen und das ganze waagerecht steht, verdunstet die Ameisensäure in einen Zeitraum von etwa 10 bis 14 Tagen. Die Wanne mit dem eingelegten Vliestuch dient dabei als Sicherheit, um zu verhindern, dass Ameisensäure direkt auf die Bienen tropfen kann. Die Verdunstung der Ameisensäure über einen langen Zeitraum hat den Vorteil,…