Ausrüstung zum Verdampfen von Oxalsäure
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Oxalsäure verdampfen

Kurz vor Weihnachten und gute drei Wochen nach dem ersten Frost (wenn ich ehrlich bin ja sogar eher vier Wochen) ist es, trotz der für Dezember gerade eher hohen Temperaturen, höchste Zeit für die Winterbehandlung gegen die Varroamilben.

Spätestens mit dem ersten Frost stoppt die Königin die Eiablage und 21 Tage später schlüpfen dann die letzten Bienen des Jahres. Das Bienenkollektiv sollte jetzt vollständig brutfrei sein. Das ist Voraussetzung für die erfolgreiche Behandlung mit Oxalsäure. Varroamilben vermehren sich nämlich in den verdeckelten Brutzellen und ausgerechnet dort kommt die Oxalsäure nicht hin. Aber jetzt sitzen alle Varroamilben, die sich noch im Bienenkollektiv befinden, auf erwachsenen Bienen.

In den vergangenen Jahren habe ich dann ein Gemisch aus Saccharose und 3,5 prozentiger Oxalsäure auf die Bienen in der Wintertraube geträufelt. In diesem Jahr verwende ich aber zum ersten Mal eine Behandlungsmethode, die erst seit letztem Jahr in Deutschland zugelassen ist: Das Verdampfen von Oxalsäure. Das soll zum einen effektiver als das Träufeln sein, da die Oxalsäure so auf jeden Fall bis in den letzten Winkel der Beute gelangt, zum anderen ist es sehr viel schonender für das Bienenkollektiv. Denn beim Verdampfen erfolgt die Behandlung durch das Flugloch. Die Beuten müssen nicht geöffnet werden und das Bienenkollektiv wird so deutlich weniger gestört und hat auch keinen zusätzlichen Wärmeverlust.

Neben dem Verdampfungsgerät musste ich auch meine Schutzausrüstung nochmal etwas aufstocken. Schutzbrille und säurefeste Handschuhe gehören ja eh zur Standardausrüstung für Imker*innen – die braucht man schließlich auch zum sicheren Umgang mit flüssiger Ameisen- oder Milchsäure. Aber beim Verdampfen von Oxalsäure empfiehlt es sich auch dringend, eine angemessene Atemschutzmaske zu tragen.

Der Imker mit Atemschutzmaske und Schutzbrille

Die Neuanschaffung des Verdampfungsgeräts war zwar schon eine größere Investition, aber das Wissen, dass die Prozedur dadurch für das Bienenkollektiv viel weniger störend und sogar effektiver ist, war mir die Ausgabe allemal wert. Und zumindest einen kleinen Teil des Geldes spar ich in der Zukunft auch wieder ein, weil die Oxalsäure in Pulverform deutlich billiger ist als die Mittel zum Beträufeln 😉

Ein Kommentar

  • Michael Jansen

    Das klingt überzeugend und interessant. Am Imkern hängt offensichtlich viel mehr, als ich mir das vorgestellt hatte.
    Bin gespannt, was Du über den Erfolg erzählen wirst.

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