Bei der Frühjahrsdurchsicht
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Frühjahrsdurchsicht mit Fotosession

Pünktlich Anfang April war es wieder Zeit für die Frühjahrsdurchsicht. Und diesmal hatten das Bienenkollektiv und ich dabei Besuch. Ann Teegen (Bittersuesz – Photographie & mehr von & mit Ann Teegen) hat mir bei der Durchsicht über die Schulter geschaut und fantastische Fotos gemacht. Alle Fotos in diesem Beitrag sind von ihr.

Aber zurück zur Frühjahrsdurchsicht. Das Endergebnis gleich vorweg: Alle Völker sind gut durch den Winter gekommen. Die meisten sogar ganz hervorragend.

Starkes Volk mit vollbesetzten Wabengassen nach der Durchsicht (Foto Ann Teegen)

Die Bienenkollektive haben den Winter auf zwei Zargen1 verbracht und verkleinern sich für die warme Jahreshälfte auf eine Brutzarge. Bei der Frühjahrsdurchsicht ziehe ich alle Waben einmal raus und schaue sie mir an. Da passt es gut, wenn die Völker nach der Durchsicht statt auf 22 Waben nur noch auf 11 Waben sitzen (11 Waben passen in eine Zarge). So kann ich problemlos dreckige Altwaben und Waben mit überflüssigen Futtervorräten aus dem Herbst aussortieren.

Aussortieren von Waben (Foton Ann Teegen)

Nach der Durchsicht sitzt das Bienenkollektiv dann vor allem sauberen Brutwaben und einigen wenigen Waben mit Pollen und frisch eingelagertem Honig. Außerdem sind dann alle Wabengassen voll besetzt – vor der Durchsicht ist das Brutnest meist über beide Zargen verteilt und an den Rändern befinden sich leere Futterwaben.

Saubere Wabe mit Brut in allen Stadien und einem Futterkranz im oberen Bereich (Foto Ann Teegen)

Die Monate zwischen der letzten Durchsicht am Ende des vergangenen Sommers und der Frühjahrsdurchsicht haben die Bienen in der Regel genutzt, um die einzelnen Rähmchen zu verkitten und über, unter und neben den Waben Wildbau anzulegen. Bevor solche Waben herausgezogen werden können, muss auch hier Hand angelegt und die Rähmchen wieder voneinander getrennt werden.

Zarge mit Wilbau, Brutnest ab der Mitte nach rechts (Foto Ann Teegen)
Leere Futterwaben mit Wildbau (Foto Ann Teegen)
Abkratzen des Wildbaus (Foto Ann Teegen)

Neben den Waben werden natürlich auch die einzelnen Beutenteile selbst begutachtet. Bei Bedarf werden Zargen von Wildbau und Böden vom Totenfall der Wintermonate2 gereinigt und ggf. auch ausgetauscht.

Boden mit Totenfall (Foto Ann Teegen)

Zu guter Letzt bekommen die Bienenkollektive dann doch auch wieder ein zweites Stockwerk: Statt der zweiten Brutzarge kommt jetzt als zweite Zarge der erste Honigraum mit frischen Rähmchen auf die Beute. Durch ein Gitter zwischen Brutraum und Honigraum, das zwar die Arbeiterinnen, nicht aber die etwas größere Königin passieren kann, wird dabei sichergestellt, das Brut und Honigvorräte jetzt getrennt bleiben.

Zufriedener, erschöpfter Imker nach getaner Arbeit (Foto Ann Teegen)
  1. Zarge bezeichnet die einzelnen „Stockwerke“ aus denen sich die Beute (=der Bienenstock) zusammensetzt ↩︎
  2. Im Winter sterben Bienen im Gegensatz zum Sommer meist in der Beute und durch die verengten Fluglöcher können die Bienen ihre Toten Schwestern nicht selbst hinausschaffen ↩︎

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