Von der Wabe zur Kerze
Auch wenn Bienen sehr reinliche Tiere sind und die Waben nach jeder Brut gründlich reinigen: Es bleiben immer kleine Reste von der Larvenhülle und Kot zurück. Und mit der Zeit werden die Waben immer dunkler und unansehnlicher. Nach dem Winter können Randwaben, die weit von der Wintertraube entfernt waren, sogar schimmeln. Solche Altwaben müssen aus der Beute entfernt werden, um das Bienenkollektiv vor Krankheiten zu schützen. Und auch restliche Futterwaben werden am Winterende aus dem Kollektiv entfernt. Während der Brutsaison werden zusätzlich regelmäßig Drohnenwaben entnommen. All diese Waben kommen natürlich nicht einfach auf den Müll. Sie werden abgeschmolzen.
Ich benutze dafür einen Dampfwachsschmelzer. Das geht schnell und ist unabhängig von Wetter und Jahreszeit. Das Wachs, dass so gewonnen wird ist aber noch nicht wirklich appetitlich. Es enthält noch eine ganze Menge Schmutz.
Deshalb wird das Wachs im nächsten Schritt geklärt: Es wird zusammen mit Wasser und Zitronensäure verflüssigt.
Wenn das Gemisch dann langsam abkühlt, trennen sich Wasser und Wachs und die Schmutzpartikel setzen sich an der Trennschicht ab und können dann an der Unterseite der Wachsscheibe abgeschabt werden. Die Zitronensäure sorgt dafür, dass das Wachs nicht durch den hohen Kalkanteil des Kieler Wassers unansehnlich grau wird.
Das Ergebnis sind schöne, saubere Wachstaler, bereit für die Weiterverarbeitung. Diese können jetzt wieder geschmolzen und in Formen gegossen werden.
Belohnt wird die ganze Mühe dann mit einer ganzen Menge wunderschöner Bienenwachskerzen. Die tragen dann dazu bei, die Mittelwände für die Honigräume des nächsten Jahres zu finanzieren 😉